Psychosoziale Patientenkompetenzen – Therapie

Psychosoziale Patientenkompetenzen – Therapie

PSB2 (Therapie): Psychosoziale Faktoren in der Rehabilitation von chronischen Rückenschmerzen

Jahan Heidari1, Michael Kellmann1, Monika Hasenbring1, Jens Kleinert2, Johanna Belz2, & Claudia Levenig1

1Ruhr-Universität Bochum, 2Deutsche Sporthochschule Köln

Einleitung & Problemdarstellung

Der Einfluss psychosozialer Faktoren für die Entstehung und Chronifizierung von Rückenschmerzen wurde in den letzten Jahren in einer Vielzahl von Studien nachgewiesen1,2. Insbesondere eine Chronifizierung des Rückenschmerzleidens ist auf psychosoziale Einflüsse (z.B. Stress, Schmerzverarbeitung) zurückzuführen, welche einer vollständigen Genesung entgegenwirken. In diesem Zusammenhang werden psychosoziale Aspekte vermehrt in Rehabilitationsprogramme von chronischem Rückenschmerz integriert, zeigen bisher aber noch nicht die angestrebten Verbesserungen3. Aus diesem Grund ist es notwendig, auf psychosozialer Ebene Bausteine zu entwickeln, welche einen individuellen Patientenbezug ermöglichen und bisher nicht berücksichtigte psychosoziale Defizite ansprechen.

Ziel dieser Parallelstudie (Projektteil Therapie) ist es daher, die Wirksamkeit psychosozialer Faktoren aus den Bereichen Motivation und Selbstwirksamkeit, Erholung und Beanspruchung sowie Schmerzverarbeitung im Rahmen von chronischen Rückenschmerzpatienten zu analysieren.

Methodik

Im Rahmen eines Rehabilitationsprogramms für Personen mit chronischen Rückenschmerzen wurden psychosoziale Interventionstools zu den Themen Motivation und Selbstwirksamkeit, Erholung/Beanspruchung sowie Schmerzverarbeitung implementiert. Dabei sind jeweils zwei Therapiezentren eines kooperierenden Physiotherapieanbieters den verschiedenen psychosozialen Themenschwerpunkten zugeordnet (Motivation und Selbstwirksamkeit, Erholung/Beanspruchung, Schmerzverarbeitung), während die Patienten von zwei weiteren Zentren als Kontrollgruppe fungieren. Der Ablauf des Programms gestaltet sich je nach Krankenkassenzugehörigkeit unterschiedlich und kann Abbildung 1 entnommen werden. Der Zeitpunkt der Interventionen ist jedoch festgelegt und findet in den ersten zwei Wochen statt. Vor Beginn des Programms wurden die Physiotherapeuten je nach Themenschwerpunkt entsprechend geschult. Im Rahmen der ersten sechs Einheiten werden in drei Einheiten jeweils psychosoziale Bausteine durch die Physiotherapeuten vermittelt. Hinsichtlich Motivation und Selbstwirksamkeit werden Inhalte zu den Themen Steigerung der Selbstwirksamkeit und der intrinsischen Motivation bezüglich körperlicher Aktivität vermittelt. Im Bereich Erholung und Beanspruchung erhalten die Patienten zunächst ein Erholungstagebuch, durchlaufen in der nächsten Einheit eine Atementspannung und erhalten zuletzt Hinweise zum Detachment (Abschalten von der Arbeit). In den Schmerzverarbeitungszentren erhalten die Patienten Hinweise auf die Form ihrer Schmerzverarbeitung. Tendenziell können Patienten eher ängstlich-meidend oder mit einem Durchhaltemuster (endurance) auf Schmerz reagieren, was jeweils als Risikofaktoren für die Schmerzchronifizierung angesehen wird4. Entsprechend ihres Schmerzverhaltens werden die Patienten dahingehend motiviert, ihr Alltagsverhalten zu reflektieren und alternative Verhaltensformen einzuüben. Zum jetzigen Zeitpunkt wurden 95 Personen in das Arbeitsunfähigkeitsprogramm des Kooperationspartners eingesteuert, welches aus verschiedenen Therapiephasen besteht. Insgesamt 10 Personen haben das Programm bisher vollständig absolviert. Bei allen Teilnehmern handelt es sich um Personen, welche auf Grund ihres Rückenschmerzes arbeitsunfähig sind und aus diesem Grund Krankengeld erhalten.

Die Analyse der Interventionseffekte wird mit einer umfangreichen Fragebogendiagnostik angestrebt, indem für jeden psychosozialen Bereich entsprechende Instrumente integriert wurden, welche hier nicht im Detail aufgeführt werden.

Abbildung 1. Ablauf des Arbeitsunfähigkeitsprogramms der NOVOTERGUM AG. Auf der linken Seite sind der Ablauf und die Messzeitpunkte und Therapieeinheiten von BKK/VBU Versicherten abgebildet, auf der rechten Seite selbiges für DAK Versicherte.

TE = Therapieeinheit

Ergebnisse

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Diskussion

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Zusammenfassung

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Literatur

  1. Casey, C. Y., Greenberg, M. A., Nicassio, P. M., Harpin, R. E., & Hubbard, D. (2008). Transition from acute to chronic pain and disability: A model including cognitive, affective, and trauma factors. Pain, 134, 69-79. doi: 10.1016/j.pain.2007.03.032
  2. Pincus, T., Burton, A. K., Vogel, S., & Field, A. P. (2002). A systematic review of psychological factors as predictors of chronicity/disability in prospective cohorts of low back pain. Spine, 27, 109-120.
  3. Reese, C., & Mittag, O. (2013). Psychological interventions in the rehabilitation of patients with chronic low back pain: Evidence and recommendations from systematic reviews and guidelines. International Journal of Rehabilitation Research, 36, 6-12. doi: 10.1097/MRR.0b013e32835acfec
  4. Hasenbring, M. I., Hallner, D., & Rusu, A. C. (2009). Fear-avoidance- and endurance-related responses to pain: development and validation of the Avoidance-Endurance Questionnaire (AEQ). European Journal of Pain, 12, 620–628.

 

Kontakt

Jahan Heidari
Ruhr Universität Bochum
Lehr- und Forschungsbereich Sportpsychologie
Gesundheitscampus Nord Nr. 10
44801 Bochum
Jahan.heidari@rub.de