Therapiefrequenz und Compliance

PSD9: Therapiefrequenz und -compliance als Rezidivprädiktoren bei Patienten mit chronisch-unspezifischen Rückenschmerzen (Frankfurt)

Abteilung Sportmedizin, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Einleitung

Aktuelle Leitlinien empfehlen zur Behandlung von subakuten und chronisch-unspezifischen Rückenschmerzen insbesondere aktive Therapieformen. Sowohl aus medizinischer als auch aus trainingswissenschaftlicher Sicht kann eine Therapiefrequenz von mindestens zwei Einheiten/Woche empfohlen werden. Unklar ist, ob dies (1) zu einer schnelleren Verbesserung der Beschwerdesymptomatik führt und (2) rezidivierende Rückenbeschwerden längerfristig verhindern kann. Insbesondere im Hinblick auf potentielle Dosis-Wirkungs-Zusammenhänge etablierter Interventionsansätze, hierbei insbesondere die in MiSpEx I angewandten Interventionen, scheint diese Evaluation relevant. Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Compliance sowie interindividuell teils beträchtlicher Unterschiede in interventionsinduzierten Schmerzveränderungen ist diese Untersuchung stringent an MiSpEx I angegliedert. Zu beantwortende Fragen in diesem Kontext sind:

  1. Hat die Therapiefrequenz einen überzufälligen Einfluss auf die Entstehung eines Rezidivs bei Patienten mit chronisch-unspezifischen Rückenschmerzen?
  2. Hat die Therapiefrequenz einen überzufälligen Einfluss auf die Dauer der Therapie bis zur Beschwerdefreiheit bei Patienten mit chronisch-unspezifischen Rückenschmerzen?

 

Methode

Die Studie wird als prospektive, quasi-experimentelle Diagnosestudie durchgeführt. Bei Patienten mit chronisch-unspezifischen Rückenschmerzen werden nach Studieneinschluss Daten zu Schmerzstärke, -ausprägung und schmerzbedingter Funktionseinschränkung erhoben. Während des Behandlungszeitraumes werden die verwendeten (standardisierten) Therapieformen (Intervention gemäß des MiSpEx-Trainingsprotokolls, Trainingstherapie, Physiotherapie, Manuelle Therapie, Massage, Fango etc.) detailliert dokumentiert. Nach Abschluss der Behandlung werden wiederum Daten zu Schmerzstärke, Ausprägung und schmerzbedingter Funktionseinschränkung erhoben. Zudem wird zu den eigesetzten Therapieformen jeweils die Therapiefrequenz /-dauer /-intensität und -art gemäß dem FITT-Prinzip pro Woche ermittelt. Vierteljährlich folgen bis ein Jahr nach Beendigung der Therapie schriftliche Kontaktaufnahmen (4-Mal, Intervall 3 Monate) mit den Patienten zur Abklärung eines potentiellen Rezidivs.

Resultate und Diskussion

Eingeschlossen wurden (finaler Stand) 110 Probanden mit chronisch (> 13 Wochen)-unspezifischen Rückenschmerzen von 18 – 65 Jahren. Alle eingeschlossenen Probanden haben die Therapie/ambulante Intervention abgeschlossen. Die follow-up-Befragung (1-jahres-Katamnese) steht (Stand August 17) bei 72 Pbn. noch aus. Die Datenanalyse und Interpretation erfolgt im Anschluss.

Arbeitsgruppe:

Niederer, D., Krause, F., Giesche, F., Vogt, L., Banzer, W.